Das Projekt im Detail

Zusammenleben mit Muslim:innen auf der Ebene der Kommunen wird in Deutschland (D), Österreich (A) und der Schweiz (CH) unterschiedlich gestaltet. Dies liegt an den Voraussetzungen und Zusammensetzungen der einzelnen Kommunen, aber auch Rahmenbedingungen in den drei Ländern, in denen Zuständigkeiten nicht gleich zwischen Kommune, Bundesland bzw. Kanton und Bundesebene aufgeteilt sind. Gesellschaftspolitische Debatten zu Themen wie Moscheebau unterscheiden sich in Form wie den Ergebnissen. Bei all dem teilen die drei Länder aber auch zahlreiche Gemeinsamkeiten. So ist es vor allem die kommunale Ebene, auf der sich konkret entscheidet, wie das Zusammenleben mit Muslim:innen gelingt.

Die Islamberatung in Bayern wie auch die Islamberatung Baden-Württemberg haben Instrumente für eine bessere Teilhabe von Muslim:innen und ein gelingendes Zusammenleben auf kommunaler Ebene in diesen beiden Bundesländern entwickelt. Nun sollen diese Erfahrungen in einen Austausch mit Kommunen in den angrenzenden Ländern Österreich und Schweiz gebracht und für die Bedürfnisse vor Ort weiterentwickelt werden. Dadurch kann die Idee der Islamberatung Erkenntnisse aus diesen beiden Ländern aufnehmen und bisherige Ansätze verfeinern.

Als zentrales Element initiiert das Projekt erstmals einen interkommunalen Austausch zum Umgang mit islambezogenen Themen in der Kommune im DACH-Raum. In dessen Mittelpunkt steht das gemeinsame Lernen an sechs konkreten Vorhaben zur muslimischen Teilhabe, die vor Ort umgesetzt und von der Islamberatung in Bayern kontinuierlich beratend begleitet werden (bei Klausurtagen vor Ort und online). Über den Austausch wird ein länderübergreifendes Netzwerk unter den sechs beteiligten Kommunen etabliert und durch regelmäßige Online-Meetings und Retreats vertieft. Die Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem Projekt werden auf unterschiedliche Weise diskutiert und einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt, u. a. in Kurztexten, Publikationen, Videos und einer öffentlichen Abschlussveranstaltung.

Das Projekt „Brückenbauen in der Kommune – Muslimische Teilhabe und gesellschaftliches Zusammenleben im DACH-Raum“ ist ein Teilprojekt der Islamberatung in Bayern getragen von der Eugen-Biser-Stiftung und gefördert durch die Robert Bosch Stiftung. Es läuft von Oktober 2023 bis Februar 2027.

Ziele

• Grenzübergreifendes Lernen initiieren und etablieren.
• Konkrete Vorhaben der Kommunen durchführen, um die Teilhabe von Muslim:innen zu verbessern.
• Umgang mit islambezogenen Themen in der Kommune durch Prozessbegleitung und kontinuierliche Beratung verbessern.
• Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Umgang mit Islamthemen auf verschiedenen Ebenen und insbesondere der kommunalen Ebene analysieren.

Auf einen Blick

Im Rahmen des Projekts

• werden Vor-Ort-Projekte in 6 Kommunen (je 2 pro Land) umgesetzt, um aus übertragbaren Beispielen der Best Practice zu lernen.
• wird ein länderübergreifendes Netzwerk unter den Kommunen etabliert.
• werden Retreats und eine Abschlusstagung organisiert, um einen nachhaltigen Transfer der Projektergebnisse zu schaffen.
• werden die Ergebnisse systematisch zusammengefasst und zugänglich gemacht, um die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und muslimischen Akteur:innen auf lokaler Ebene zu verbessern.